Liebe SängerInnen!

 

In meinem Unterrichtskonzept trenne ich die Bereiche Stimmbidung / bewußter Stimmgebrauch; Experiment und Improvisation; und die Beschäftigung mit Literatur und Komposition. 

 

 - Meiner Ansicht nach sollte Stimmbildung physiologische Kenntnisse der Stimme vermitteln, den eigenen Zugang zur Stimme klären und erweitern, und erst an dritter Stelle die Erfordernisse eines bestimmten Gesangsstils bedienen. Ansonsten laufen wir Gefahr, uns äußere Wertmaßstäbe auf unser unentdecktes oder durch unbewußte Gewohnheitsmuster eingeschränktes Stimmpotenzial überzustülpen.

 

 - Improvisation ist nicht schwer, wenn Sie bei dem beginnen, wo Sie gerade sind. Auch ein müder Seufzer kann zum gelungenen Einstieg einer kleinen musikalischen Sequenz werden. Sie können aber auch spezielle musikalische oder thematische Elemente, oder Form- und Strukturskizzen als Grundlage einer Improvisation wählen.

Experiment und Improvisation finden sich oft auf den Nebenstrecken der Autobahn zur Bühne zukünftiger Gesangsstars. Meiner Erfahrung nach bringt dieser nur scheinbare Umweg ein stärkeres Selbstverständnis und Selbstbewußtsein in den Umgang mit unserer Stimme. Anstatt mich auf Kategorien wie “richtig” und “falsch” zu beziehen (und mir unbewußt ständig auf die Finger zu klopfen), lerne ich, “aha, dieser Stimmgebrauch führt mich zu diesem Ergebnis”. Ich lerne zu differenzieren und auszuwählen, und habe für die Erarbeitung von Musik auf einmal eine ganze Palette von Klanggestaltungsmöglichkeiten zur Verfügung. Und ich beginne zu verstehen, wie andere SängerInnen ihre Stimme gebrauchen, welche Wirkung sie dadurch erzielen und ob mir diese Art gefällt. Auf diese Weise gehen wir mit sehr viel Freiheit in die Erarbeitung einer bestimmten Gesangstechnik. 

 

 - Die Beschäftigung mit Gesangsliteratur führt uns nun tatsächlich zu klar definierten Parametern, ästhetischen Stilmitteln, Techniken und Kniffs. Sie sind “Spielfiguren” und sollten uns nicht von unserer eigenen Stimme entfremden. Die Auseinandersetzung mit einem Musikwerk ist ein Akt der Kommunikation. Wir nähern uns an, erkennen seine wesentlichen Strukturmerkmale, erspüren seinen künstlerischen Wert. Schauspielerische Elemente treten hinzu, unsere Bildkraft, unsere Emotionen, Mimik und Gestik. Wir erüben die Fähigkeiten, die es braucht, um diese Musik singen zu können. Gerne höre ich mit SchülerInnen Musik, vergleiche Interpretationen und bespreche mit Ihnen Kompositionen. Denn eine der spannendsten Fragen in Bezug auf Musik und Kunst ist die, “wie die Dinge gemacht sind”.

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Der Gesangsunterricht findet in Form von Einzelstunden statt, in B - Steglitz und B - Schöneberg.